Die fette Orchidee Eine fette Orchidee blüht einsam auf dem Marmorfensterbrett Sie fühlt sich leer und denkt an ihn, und ob er feucht und warm und zärtlich wär? Träumt süsse Luft das Immergrün, der Vögel Stimmen,  Rascheln im Gebüsch. Da gleitet, schleicht und rutscht es her Wie Schlange, Panther, Affe und Tapir Ach, wär ich doch nicht so alleine, ach, wäre er doch hier. Der Dschungel meiner Träume neben mir Ach, wär´ ich doch nicht so alleine, ach, käme er doch bald der Dschungel meiner Träume  starker Wald Dann endlich scheint´s soweit  zu sein die Sonne lockt das erste zarte Grün. Sie brennt durchs Fenster die Wärme kommt, die tapfre Blume steigert ihr Bemühn. Sie öffnet sich, es zieht und spannt, die Wurzeln zucken, Farben an der Wand. Erwartungsvoll blickt sie ins Licht, nervös vor Angst, der Traumprinz sieht sie nicht. Ja, jetzt bin ich nicht mehr alleine, jetzt ist er endlich hier der Dschungel meiner Träume neben mir Ja, jetzt bin ich nicht mehr alleine Jetzt ist er endlich da Der Dschungel meiner Träume, offenbar! Die Zeit vergeht, wo bleibt die Kraft, die wie gewünscht, die volle Wonne schafft! Da draußen, da ist alles grün, hier drinnen lässt der Retter sich nicht sehn. Die Pflanze ist sich selber Gast, sie dürstet,  schrumpft zusammen und verblasst. Der Traum vom Glück ist wohl dahin, die Wellen heiß, verebben ohne Sinn. Jetzt bin ich doch alleine, alleine nur mit mir, der Dschungel meiner Träume ist nicht hier! Bin immer noch alleine, auf meiner Fensterbank. Im Garten nasse Steine Ich bin krank (Text: Uli Sobotta)
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